Fortbildungslücken bei Lehrern – Ja sicher, aber nicht bei allen!
Das Nachrichtenmagazin profil kritisiert im Artikel „Fortbildungslücken bei Lehrern: Doch keine Schulungen in den Sommerferien“ die mangelnde Bereitschaft der Lehrpersonen, sich in den großzügig langen Sommerferien weiterzubilden. Ich muss mich leider dieser Kritik anschließen, ohne aber dabei jene Lehrkräfte zu vergessen, die doch Kurse besuchen und viel Zeit in Vorbereitungen stecken. Zweifelsfrei bin ich davon überzeugt, dass Lehrer/innen so viel unterrichtsfreie Zeit brauchen, wie ihnen derzeit gewährt wird. Sicher ist auch, dass es bessere Varianten gäbe, die12 Wochen ohne Unterricht über ein Schuljahr zu verteilen. Diese unterrichtsfreie Zeit ist aber nur dann gerechtfertigt, wenn ein ordentlicher Teil davon in Weiterbildung investiert wird. Die Forderung nach einem Dutzend Weiterbildungstagen pro Jahr ist sicher nicht überzogen. Dies bedingt aber, dass auch ein ordentliches Weiterbildungsprogramm zur Verfügung steht. Die Comenius-Database offeriert Kurse in ganz Europa. Das, was vom profil angekreidet wird, nämlich, dass der Austausch am Abend in geselliger Runde von Lehrern als Weiterbildung angesehen werde, ist hier tatsächlich als ein Weiterbildungsmoment zu werten. Viel hört man von den Schulen in Finnland. Es ist interessant zu hören, wie das dortige Schulleben aus Lehrerinnensicht gesehen wird. Natürlich können wir viel vom finnischen Schulsystem lernen, doch es ist auch spannend zu beobachten, dass es bis jetzt in jedem „Teacher Survival Camp“ Teilnehmerinnen aus Finnland gegeben hat. Aus einer österreichischen Schule hat sich noch nie jemand in ein TSC nach Ungarn verirrt. Das ist schade, doch dies könnte sich bald ändern. Die Ausschreibung für nächstes Jahr ist bereits online. Heuer hat es für 12 Plätze 24 Anmeldungen gegeben. Da die EU klammheimlich die Antragsfrist für finanzielle Unterstützungen vom üblichen 31.03. auf den 16.01. vorverlegt hat, konnten nur 8 Lehrpersonen kommen. Sich frühzeitig anzumelden lohnt sich also.
„Teacher Survival Camp“ Gödöllö/Ungarn – 12. – 16.07.2010
Ein europäisches Kursprogramm existiert bereits. In Österreich bastelt aber jede PH isoliert an ihrem Angebot. Ich würde mehr Mobilität innerhalb Österreichs befürworten. Warum sollen sich Wiener Lehrer nicht selbst davon überzeugen können, dass hinter dem Arlberg immer noch ein Stück Österreich zu finden ist. Oder weshalb bekommen Vorarlberger Lehrpersonen nicht die Chance sich selbst davon zu überzeugen, dass entgegen anders lautender Meldungen in Kärnten die Sonne immer noch scheint? Anstatt aus jeder PH eine eierlegende Wollmilchsau zu machen, könnten sich manche PHs zu Kompetenzzentren weiterentwickeln. Ich bin sehr für Schul- und auch Lehrkräfteautonomie, dafür müssen aber Rahmenbedingungen geschaffen werden, die in einem größeren Zusammenhang stehen. Was man als föderalistisch verkauft, ist leider oft nichts anderes als provinziell.
„Teacher Survival Camp“ Gödöllö/Ungarn – 12. – 16.07.2010
Ein europäisches Kursprogramm existiert bereits. In Österreich bastelt aber jede PH isoliert an ihrem Angebot. Ich würde mehr Mobilität innerhalb Österreichs befürworten. Warum sollen sich Wiener Lehrer nicht selbst davon überzeugen können, dass hinter dem Arlberg immer noch ein Stück Österreich zu finden ist. Oder weshalb bekommen Vorarlberger Lehrpersonen nicht die Chance sich selbst davon zu überzeugen, dass entgegen anders lautender Meldungen in Kärnten die Sonne immer noch scheint? Anstatt aus jeder PH eine eierlegende Wollmilchsau zu machen, könnten sich manche PHs zu Kompetenzzentren weiterentwickeln. Ich bin sehr für Schul- und auch Lehrkräfteautonomie, dafür müssen aber Rahmenbedingungen geschaffen werden, die in einem größeren Zusammenhang stehen. Was man als föderalistisch verkauft, ist leider oft nichts anderes als provinziell.
arnobraendle.com - 19. Aug, 13:32
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