Anthropogogen braucht das Land!
Das Lehren muss eine ganz verzwickte Angelegenheit sein. Ich bin gelernter Hauptschullehrer und somit ein nachdiplomierter Pädagoge. Auch wenn das Wort Pädagogik eigentlich „Knabenführer“ bedeutet, sind damit natürlich Kinder beiderlei Geschlechts gemeint. Unterrichten darf ich aber nur die Gruppe der 10 bis ungefähr 15jährigen (wenn sie nicht zu schlau sind, denn dann brauchen sie natürlich einen Professor). Meine Frau Petra ist auch Diplompädagogin. Sie darf Kinder im Volksschulalter unterrichten (die dürfen schlau, aber nicht schwach sein, denn dann brauchen sie einen Sonderpädagogen). Da ich meine Frau nach meinen 20 Jahren Unterrichtserfahrung ohnehin vor einer Rückkehr in ein Klassenzimmer gewarnt hatte, begann sie an der PH Vorarlberg das Masterstudium Andragogik.
„Was studiert sie? Männerführung?“, kommentierte ein des Altgriechischen mächtiger, aristokratischer Freund meine Antwort auf die Frage nach dem Studium meiner Frau. „Erwachsenenbildung!“, gab ich zurück und er schmunzelte: „Versteh‘ schon.“ Wenn er aber jetzt gemeint hat, er könne sich von meiner Frau irgendwann etwas beibringen lassen, dann hat er sich getäuscht. Für einen Mann oder auch eine Frau des Jahrgangs 1934 ist längst schon ein/e Geragoge/in zuständig.
Natürlich ist das Lernen im Kleinkindalter anders als im Kinder- oder Jugendalter. Erwachsene lernen wieder anders und für betagte Menschen trifft dies auch zu. Eigentlich lernt jeder Mensch anders und das ist ja die Crux an der Sache. Vielleicht müsste man sich einmal die Mühe machen und wirklich herauszufinden versuchen, was erfolgreichen Unterricht ausmacht. Erraten, das habe ich bereits gemacht (gelogen, es war Hans-Peter Kobler aus Zürich, ich habe es nur von ihm gelernt).
Die Grundlage für erfolgreichen Unterricht ist die Kommunikation. Respekt, Empathie, Rapport und eine positive Einstellung schaffen eine solide Basis für Unterricht. Die nächste Stufe sind klare Ziele. Die Lehrpläne strotzen zwar vor Zielen, doch scheint es mir, dass sie gerne aus den Augen verloren werden. Stufe 3 der Treppe zu erfolgreichem Unterricht ist die Wahl der passenden Methode. Natürlich unterscheiden sich Methoden für Kinder von Methoden für Erwachsene. Ebenso klar wäre es, dass sich Methoden von vor 25 Jahren von den heutigen unterscheiden, doch das hat sich leider noch nicht so ganz herumgesprochen. Als Tüpfchen auf dem i kommt noch eine passende Überprüfungsmethode. Hier geht es übrigens nicht darum, das Versagen des Lernenden festzustellen, sondern viel mehr um die Überprüfung, ob Kommunikation, Zielklarheit und Methodenwahl passen.
Pädagogen, Andragogen, Geragogen – allen ist gemein, dass sie Menschen unterrichten. Menschen brauchen respektvollen, modernen Unterricht, Menschen brauchen Anthropogogen.
Hoffentlich wird an der PH Vorarlberg bald ein Geragogikstudium angeboten. Zusammen werden wir dann vielleicht das erste vollumfassend ausgebildete Anthropogogenpaar Österreichs.
Doch eigentlich sind wir das schon längst, denn wir haben begriffen, dass wir Menschen unterrichten.
„Was studiert sie? Männerführung?“, kommentierte ein des Altgriechischen mächtiger, aristokratischer Freund meine Antwort auf die Frage nach dem Studium meiner Frau. „Erwachsenenbildung!“, gab ich zurück und er schmunzelte: „Versteh‘ schon.“ Wenn er aber jetzt gemeint hat, er könne sich von meiner Frau irgendwann etwas beibringen lassen, dann hat er sich getäuscht. Für einen Mann oder auch eine Frau des Jahrgangs 1934 ist längst schon ein/e Geragoge/in zuständig.
Natürlich ist das Lernen im Kleinkindalter anders als im Kinder- oder Jugendalter. Erwachsene lernen wieder anders und für betagte Menschen trifft dies auch zu. Eigentlich lernt jeder Mensch anders und das ist ja die Crux an der Sache. Vielleicht müsste man sich einmal die Mühe machen und wirklich herauszufinden versuchen, was erfolgreichen Unterricht ausmacht. Erraten, das habe ich bereits gemacht (gelogen, es war Hans-Peter Kobler aus Zürich, ich habe es nur von ihm gelernt).
Die Grundlage für erfolgreichen Unterricht ist die Kommunikation. Respekt, Empathie, Rapport und eine positive Einstellung schaffen eine solide Basis für Unterricht. Die nächste Stufe sind klare Ziele. Die Lehrpläne strotzen zwar vor Zielen, doch scheint es mir, dass sie gerne aus den Augen verloren werden. Stufe 3 der Treppe zu erfolgreichem Unterricht ist die Wahl der passenden Methode. Natürlich unterscheiden sich Methoden für Kinder von Methoden für Erwachsene. Ebenso klar wäre es, dass sich Methoden von vor 25 Jahren von den heutigen unterscheiden, doch das hat sich leider noch nicht so ganz herumgesprochen. Als Tüpfchen auf dem i kommt noch eine passende Überprüfungsmethode. Hier geht es übrigens nicht darum, das Versagen des Lernenden festzustellen, sondern viel mehr um die Überprüfung, ob Kommunikation, Zielklarheit und Methodenwahl passen.
Pädagogen, Andragogen, Geragogen – allen ist gemein, dass sie Menschen unterrichten. Menschen brauchen respektvollen, modernen Unterricht, Menschen brauchen Anthropogogen.
Hoffentlich wird an der PH Vorarlberg bald ein Geragogikstudium angeboten. Zusammen werden wir dann vielleicht das erste vollumfassend ausgebildete Anthropogogenpaar Österreichs.
Doch eigentlich sind wir das schon längst, denn wir haben begriffen, dass wir Menschen unterrichten.
arnobraendle.com - 12. Jun, 17:51
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