Bildungsreform
Gedanken von einem, der sich seit über 20 Jahren professionell mit Bildung beschäftigt:
Die Aufgabe des Bildungssystems eines Landes ist es, möglichst gute Bedingungen für das Lernen und Reifen junger Menschen zu schaffen. Bestmöglich (aus)gebildeter Nachwuchs sorgt für einen hohen Return der getätigten Investitionen. Um einen möglichst hohen Return zu erzielen, ist es notwendig, das bei den jungen Menschen vorhandene Potenzial bestmöglich zu nutzen. Dieser einleitenden These wird nur selten widersprochen. Sie ist logisch und nachvollziehbar.
Rohstoffe sind beschränkt. ‚Brainpower‘ ist vergleichsweise leicht erweiterbar.
Der Wohlstand eines Staates wird in zunehmendem Masse von der ‚Brainpower‘ seiner Bevölkerung abhängen.
Schlecht Ausgebildete für die die Wirtschaft keine Verwendung hat, liegen der Allgemeinheit jahrzehntelang auf der Tasche.
Eines der reichsten Länder der Erde muss es sich zum Ziel setzen, der Jugend eine Top-Bildung zu ermöglichen.
Die Ergebnisse der österreichischen Schüler/innen entsprechen bei Weitem nicht den Erwartungen.
Wenn Ergebnisse sehr weit von den gesteckten Zielen abweichen, dann müssen Veränderungen vorgenommen werden. Das Selbe intensiver zu betreiben, ist nur bei geringer Zielverfehlung sinnvoll.
Bildung geschieht nicht nur in Schulen und ist ein lebenslanger Prozess.
Lebenslange Bildung dauert von der Geburt bis zum Tod.
Es wird nicht genügen, nur die Schule der 10 bis 14jährigen zu reformieren.
Einige meiner Forderungen:
1. Wer Kindergeld beziehen will, muss bereits ab der Schwangerschaft alle drei Monate an einer jeweils 4stündigen Fortbildung teilnehmen.
Begründung: Eltern sollen durchgehend gecoacht werden, Risikosituationen sollen frühzeitig entdeckt werden, zusätzliche Hilfe soll möglichst früh einsetzen.
2. Kinderbetreuungsplätze für alle, die welche brauchen.
3. Förderung von privaten Initiativen.
4. Kindergärten und Volksschulen, die wieder vermehrt zu Erfahrungsräumen werden. Dabei sind zwei Lehrkräfte für Gruppen zwischen 12 und 24 Kindern nötig.
5. Ganztagsstruktur
6. Verbot von Hausaufgaben (wenn dann nur freiwillig in Projekten)
7. Jahrgangsoffenen Gruppen
Begründung: Menschen entwickeln sich verschieden.
8. Fördergespräche statt Zeugnisse
9. Selektionsfreie Volksschulzeit.
Begründung: Es gibt in diesem Prozess praktisch nur Verlierer/innen. Lediglich die Kinder, die sich in der Schule leicht tun, scheinen zu gewinnen. Dabei verlieren sie durch die Aufteilung Freunde. Alle anderen, egal in welcher Schule sie letztendlich landen, verlieren die Freude am Lernen und an der Schule und viele Eltern verlieren einen Haufen Geld.
10. Gemeinsame, kooperativ arbeitende Sekundarschulen
11. Sekundarschulen, die wieder vermehrt zu Erfahrungsräumen werden. Dabei sind zwei Lehrkräfte für Gruppen zwischen 12 und 24 Kindern nötig.
12. Ganztagsstruktur
13. Kompetenzraster statt Zeugnisse
14. Moderne Schulausstattung
15. Weiterbildung der Lehrpersonen
16. Verbesserte Ausbildung der Lehrpersonen
17. Mobile Lehrkräfte (Auslandsjahr währende der ersten 4 Dienstjahre, mindestens alle 4 Jahre ein halbes Jahr in einer anderen Schule als 2. Lehrkraft in einer Gruppe, mindestens 1 halbjähriges Praktikum in einem anderen Schultyp)
18. Möglichkeit eines Praktikums in der Privatwirtschaft
Die Liste beschränkt sich auf die Zeit bis zum ca. 14. Lebensjahr. Natürlich müssen sich alle anderen, an diese Zeit anschließenden Schultypen entsprechend entwickeln. Auch die Fachhochschulen, die Universitäten und die Erwachsenbildung können nicht im momentanen Zustand verharren.
Ich wünsche mir eine Bildungsdiskussion, die wirklich umfassend ist. Die gemeinsame Schule der 10 bis 14jährigen ist eine Notwendigkeit. Ohne Gesamtreform wird auch sie nur Flickwerk sein. Leider.
Die Aufgabe des Bildungssystems eines Landes ist es, möglichst gute Bedingungen für das Lernen und Reifen junger Menschen zu schaffen. Bestmöglich (aus)gebildeter Nachwuchs sorgt für einen hohen Return der getätigten Investitionen. Um einen möglichst hohen Return zu erzielen, ist es notwendig, das bei den jungen Menschen vorhandene Potenzial bestmöglich zu nutzen. Dieser einleitenden These wird nur selten widersprochen. Sie ist logisch und nachvollziehbar.
Rohstoffe sind beschränkt. ‚Brainpower‘ ist vergleichsweise leicht erweiterbar.
Der Wohlstand eines Staates wird in zunehmendem Masse von der ‚Brainpower‘ seiner Bevölkerung abhängen.
Schlecht Ausgebildete für die die Wirtschaft keine Verwendung hat, liegen der Allgemeinheit jahrzehntelang auf der Tasche.
Eines der reichsten Länder der Erde muss es sich zum Ziel setzen, der Jugend eine Top-Bildung zu ermöglichen.
Die Ergebnisse der österreichischen Schüler/innen entsprechen bei Weitem nicht den Erwartungen.
Wenn Ergebnisse sehr weit von den gesteckten Zielen abweichen, dann müssen Veränderungen vorgenommen werden. Das Selbe intensiver zu betreiben, ist nur bei geringer Zielverfehlung sinnvoll.
Bildung geschieht nicht nur in Schulen und ist ein lebenslanger Prozess.
Lebenslange Bildung dauert von der Geburt bis zum Tod.
Es wird nicht genügen, nur die Schule der 10 bis 14jährigen zu reformieren.
Einige meiner Forderungen:
1. Wer Kindergeld beziehen will, muss bereits ab der Schwangerschaft alle drei Monate an einer jeweils 4stündigen Fortbildung teilnehmen.
Begründung: Eltern sollen durchgehend gecoacht werden, Risikosituationen sollen frühzeitig entdeckt werden, zusätzliche Hilfe soll möglichst früh einsetzen.
2. Kinderbetreuungsplätze für alle, die welche brauchen.
3. Förderung von privaten Initiativen.
4. Kindergärten und Volksschulen, die wieder vermehrt zu Erfahrungsräumen werden. Dabei sind zwei Lehrkräfte für Gruppen zwischen 12 und 24 Kindern nötig.
5. Ganztagsstruktur
6. Verbot von Hausaufgaben (wenn dann nur freiwillig in Projekten)
7. Jahrgangsoffenen Gruppen
Begründung: Menschen entwickeln sich verschieden.
8. Fördergespräche statt Zeugnisse
9. Selektionsfreie Volksschulzeit.
Begründung: Es gibt in diesem Prozess praktisch nur Verlierer/innen. Lediglich die Kinder, die sich in der Schule leicht tun, scheinen zu gewinnen. Dabei verlieren sie durch die Aufteilung Freunde. Alle anderen, egal in welcher Schule sie letztendlich landen, verlieren die Freude am Lernen und an der Schule und viele Eltern verlieren einen Haufen Geld.
10. Gemeinsame, kooperativ arbeitende Sekundarschulen
11. Sekundarschulen, die wieder vermehrt zu Erfahrungsräumen werden. Dabei sind zwei Lehrkräfte für Gruppen zwischen 12 und 24 Kindern nötig.
12. Ganztagsstruktur
13. Kompetenzraster statt Zeugnisse
14. Moderne Schulausstattung
15. Weiterbildung der Lehrpersonen
16. Verbesserte Ausbildung der Lehrpersonen
17. Mobile Lehrkräfte (Auslandsjahr währende der ersten 4 Dienstjahre, mindestens alle 4 Jahre ein halbes Jahr in einer anderen Schule als 2. Lehrkraft in einer Gruppe, mindestens 1 halbjähriges Praktikum in einem anderen Schultyp)
18. Möglichkeit eines Praktikums in der Privatwirtschaft
Die Liste beschränkt sich auf die Zeit bis zum ca. 14. Lebensjahr. Natürlich müssen sich alle anderen, an diese Zeit anschließenden Schultypen entsprechend entwickeln. Auch die Fachhochschulen, die Universitäten und die Erwachsenbildung können nicht im momentanen Zustand verharren.
Ich wünsche mir eine Bildungsdiskussion, die wirklich umfassend ist. Die gemeinsame Schule der 10 bis 14jährigen ist eine Notwendigkeit. Ohne Gesamtreform wird auch sie nur Flickwerk sein. Leider.
arnobraendle.com - 3. Feb, 00:03
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Bei uns an der Schule wird die Fünfminutenpause eingeführt. Inkonsequenterweise nicht zu jedem Stundenwechsel aber immerhin zweimal am Vormittag dürfen Schülerinnen und Schüler wie Lehrerinnen und Lehrer, abgesehen von der großen Pause, zum Stundenwechsel einmal durchatmen. Nicht, dass wir das früher nicht gemacht hätten, doch jetzt muss das nicht mehr auf Kosten der Unterrichtszeit geschehen, und das ist gut so. Natürlich hat diese Neuerung Auswirkungen auf die Anfangs- und Schlusszeiten eines Schultags.
Die„g’sunde Watschn“ gibt es nicht. Es ist lediglich so, dass nicht jede Watschn gleich ein Mordsdrama ist. Manchmal wäre eine Watschn vielleicht sogar verträglicher als das, was sich gelegentlich als Psychokrieg zwischen Lehrer/innen und Schüler/innen abspielt. Egal ob so oder so, in vielen Klassenzimmern herrscht der Überlebenskampf. Es ist kein Wunder, dass dieser Schrei der Verzweiflung aus der Lehrer/innenschaft kommt. Lehrpersonen sind recht zahnlose Tiger und ihre Schäflein wissen schon lange, dass die zahnlosen Tiger sie nicht zu Tode brüllen können. Früher war das nicht so, daher müssen wir zurück zu den alten Disziplinierungsmitteln, oder? Vielleicht passt aber auch nur die bestehende Schule nicht in die heutige Zeit? Kein Zweifel, viele Eltern versagen in der Erziehung. Erziehung ist schwieriger geworden und viele sind überfordert. Strafen, wie von den Christgewerkschaftern gefordert, werden wohl nur in den wenigsten Fällen Gutes bewirken können. Eltern müssen unterstützt werden. Lehrer/innen und Schüler/innen brauchen eine neue Schule.
In
Vorbemerkung
Die Ängste der Menschen