Donnerstag, 2. Juli 2009

Polly Adlers Bruchlandung etwas abgefedert - Dr. Fischer präzisiert

profil-erziehung Da es mir als beinahe ausgeschlossen erschien, dass Frau Univ. Prof. Dr. Gabriele Fischer von der Universitätsklinik für Psychiatrie in Wien "World of Warcraft" als Computerspiel für Kinder empfehlen wollte, habe ich bei ihr nachgefragt und habe ein klares "Nein" als Antwort erhalten. Sie vertritt die Ansicht, dass das Gefahrenpotential isoliert im Zimmer alleine diese Spiele zu spielen extrem hoch und gefährlich ist. Ist der Computer im "Familienmittelpunk" ergibt sich Kommunikation und dies gebietet Einhalt dem Versinken in eine magische Welt... Dem gibt es nichts hinzuzufügen. Der "Kinder- und Jugendlichencomputer" gehört in den allgemeinen, belebten Teil des Wohnraumes einer Familie. Dies wirkt präventiv, was die Auswahl der Internetinhalte und Spiele betrifft, und kontrollierend, was die Dauer betrifft. Außerdem können Eltern bei dieser Gelegenheit auch beweisen, dass sie das Privatleben ihres Nachwuchses respektieren und nicht bei jeder geöffneten Email versuchen, dem Nachwuchs über die Schulter zu kiebitzen. Wenn dieser notwendige Respekt aufgebracht wird, dann kann auch über den restlichen Umgang mit dem Computer kommuniziert werden. Das vielleicht Schlimmste, was mit einem Kind oder Jugendlichen passieren kann, ist, wenn es beinahe vollständig in den virtuellen Raum gesogen wird.

Heute leben wir in zwei Parallelwelten, die reale Welt und die virtuelle Welt. In den letzten Jahren habe ich mehrfach erlebt, wie Jugendliche nicht oder kaum mehr imstande waren, die Suppe, die sie in der virtuellen Welt eingebrockt hatten, in der realen Welt wieder auszulöffeln.

Der Umgang mit den neuen Kommunikationsmitteln wird uns noch stark beschäftigen. Wir stehen erst am Anfang. Werder übertrieben Ängste noch fahrlässige Verharmlosungen werden uns weiter bringen.

"Austria's Worst Bildungssprecher - Rosenkranz antwortet, Mayer und Haubner immer noch säumig

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Gestern, am 01.07. um 16.58h erhielt ich eine Email aus dem Büro von Walter Rosenkranz, die ich natürlich auch gerne veröffentliche:

Sehr geehrter Herr Brändle!

Vielen Dank für Ihr Interesse an den bildungspolitischen Positionen der FPÖ. Bitte haben auch Sie Verständnis dafür, dass unseres Ermessens eine seriöse Bildungspolitik nicht daran messbar ist, wer sich am schnellsten "die Punkte holt" oder den Punkterichter durch In-Aussicht-Stellen eines alkoholischen Getränks für sich zu vereinnahmen sucht.

Mit Ihrer Kritik an der TALIS-Studie haben Sie freilich nicht unrecht: wenn man sich mit derartigen internationalen Bildungsstudien beschäftigt, wird man bald darauf aufmerksam, dass es ebenso viele Befürworter wie Kritiker gibt. So sollten auch nach unserer Auffassung etwa den internationalen PISA-Ergebnissen auch die internationalen Daten in punkto Schulabbrecherraten, Jugendarbeitslosigkeit u.ä. gegenüber gestellt werden.

Ebenso lassen die Ergebnisse der TALIS-Studie - was in der qualitativen Forschung generell ein Problem darstellt - Interpretationen in diese oder jene Richtung zu. Sie werten die Ergebnisse als Element der Selbstmotivation der befragten Lehrer, eine andere Möglichkeit wäre etwa, dass österreichische Lehrer genügsamer sind, als ihre Kollegen in anderen Ländern. Aus Gesprächen mit vielen engagierten Lehrern ist mir die hohe Motivation der Lehrerschaft auch persönlich bekannt. Als Obmann des parlamentarischen Unterrichtsausschusses und des Unterausschusses des Unterrichtsausschusses werde ich mich mit der FPÖ jedenfalls auch weiterhin dafür stark machen, dass der Lehrerberuf wieder attraktivert, und sein Ansehen in der Bevölkerung gefördert wird.

Den ebenfalls noch säumigen Kollegen steht es frei, die Punkte 2 a) bis e) aus Ihrem Fragenkatalog bei Herrn Amon per "Kopieren&Einfügen" zu beantworten. Abgesehen von den bereits beantworteten TALIS-Fragen in Ihrem Blog stehe ich für darüber
hinausgehende Fragen oder auch zu anderen bildungspolitischen Themen gerne zu Ihrer Verfügung!

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Walter Rosenkranz
FPÖ-Bildungssprecher


iV Mag. Christian Schmied
Parlamentarischer Mitarbeiter


Keine Frage, es bleiben nur noch Elmar Mayer und Ursula Haubner, die um den Titel "Austria's Worst Bildungssprecher" rittern.

Von Elmar Mayer gibt es immerhin eine Presseaussendung zur TALIS Studie. Von Ursula Haubner konnte ich noch gar nichts zum Thema lesen. Ganz im Vertrauen, im Moment ist sie eine ganz heisse Favoritin für "Austria's Worst Bildungssprecher".

Mittwoch, 1. Juli 2009

Polly Adlers Bruchlandung in Erziehungsfragen - profil rät Mist!

profil-erziehungDie 10 größten Erziehungs-Irrtümer:
Zwischen Disziplin und Laisser-faire
Minenfeld Pädagogik: Was brauchen Kinder?
profil analysiert die zehn größten Erziehungsirrtümer...und kommt zu haltlosen Schlüssen.

Rechtzeitig zum Schulschluss bringt der profil wieder einmal eine Erziehungstitelstory. Ausgerechnet der Gesellschaftsredaktion wurde diese Aufgabe übergeben. Angelika Hager und Sebastian Hofer schreiben munter über die von ihnen selbst postulierten 10 Erziehungsirrtümer. Einige Aussagen sind durchaus zutreffend. Andere aber muss man als fahrlässig bis gefährlich einstufen. Unhaltbare Aussagen anonymer Fachleute werden mit aus dem Zusammenhang gerissenen Sätzen bekannter Fachleute wie Prof. DDR. Manfred Spitzer gemischt und erwecken den Anschein der Wahrheit letzter Schluss zu sein. Doch in dem Artikel finden sich eindeutig falsche Fakten („Physiologisch unterscheidet sich das männliche nicht vom weiblichen Gehirn.“), irreführende Titel wie die Erziehungslügen „7) Lob motiviert“, „9) Kinder müssen so früh wie möglich gefördert werden“ und „10) Trennungskinder haben die schlechteren Karten“ bis hin zu schon als gefährlich zu bezeichnenden Tipps.

Beispiel 1:
„Erziehungslüge“ Nr. 6: Computerspiele machen Kinder aggressiv und autistisch

Wer es sich einfach machen will, gibt die Schuld an steigender Jugendgewalt Computerspielen. Wer steigende Jugendgewalt tatsächlich erklären will, sollte noch einmal hinschauen. Und wird schnell erkennen, dass „Killerspiele“ keineswegs die Ursache, ja nicht einmal den Auslöser für steigende Gewaltbereitschaft unter Jugendlichen darstellen. Computerspiele sind in dieser Hinsicht, das haben zahlreiche Studien festgestellt, neutral: Wenn ein Problem auftritt, stammt es vom Spieler, nicht vom Spiel.

Komisch, die Redaktion von „Psychologie Heute“ sieht dies ganz anders als die Gesellschaftsredaktion des profil. Im März dieses Jahres erschien der Bericht „School Shooter: Mediengewalt ist ein wichtiger Faktor“

Auch die gern zitierte These von der Vereinsamung des Computernerds hat sich als fehlerhaft erwiesen. Das Wiener Institut für Jugendkultur kam nach einer Untersuchung im Vorjahr zu der Einsicht, dass selbst fanatische Spieler über völlig normale Sozialkontakte verfügen: „Das gängige Klischee von sozial vereinsamten Computer-Kids findet in der empirischen Realität keine Entsprechung.“

Hm, für wen wurde wohl letztes Jahr die Ambulanz für Computerspiel- und Internetsucht an der Johannes-Gutenberg-Universität eröffnet?

Computerspiele können sogar den Schulalltag auf produktive Weise angenehmer machen: Ein von der Donau-Uni Krems im Schuljahr 2007/2008 durchgeführter Pilotversuch ergab, dass handelsübliche Computerspiele (also keine Lernsoftware) auch in der Schule gewinnbringend eingesetzt werden können – und zudem die soziale Kommunikation verstärken.

Das halte ich durchaus für möglich, aber ich bezweifle doch stark, dass es sich bei diesen handelsüblichen Spielen um Ego Shooter Games handelt.

Dass es aus pädagogischer Sicht nicht sonderlich zielführend ist, Kleinkinder ausschließlich per Spielkonsole ruhigzustellen, versteht sich aber auch von selbst.

Das erweckt den Eindruck, dass neben der Spielkonsole auch noch ein Fernsehgerät zum Einsatz kommen sollte. Überhaupt stellt sich die Frage wozu Kleinkinder ruhiggestellt werden sollen.

Als verträglichen Mittelwert empfehlen Psychologen einen täglichen Gaming-Konsum von eineinhalb Stunden – und die Einbindung des spielenden Kinds in die Restfamilie.

Wer sind eigentlich diese Psychologen, die eine solche Empfehlung abgeben? Der später im Artikel zitierte Prof. DDr. Manfred Spitzer ist es wohl eher nicht, oder ich habe sein Buch „Vorsicht Bildschirm“ völlig falsch verstanden.

Die Psychiaterin Gabriele Fischer schlägt vor, den Computer „zentral im Wohnbereich aufzustellen und das Kind eben dort ‚World of Warcraft‘ spielen zu lassen“.

Eine Psychiaterin empfiehlt, dass Kinder „World of Warcraft“ spielen?

Dies war eine der 10 Erziehungslügen. Ich hätte noch mehr zu sagen und werde dies vielleicht auch tun. Der größte Irrtum dürfte sein, den profil Artikel als hilfreich zu bezeichnen.

Jetzt würde mich aber interessieren, ob Prof. Spitzer einverstanden ist, wenn sein Name im Zusammenhang mit einem solchen Artikel genannt wird. Eine Email zu ihm ist unterwegs.

Ich kann auch kaum glauben, dass Dr. Fischer die Empfehlung abgibt, dass Kinder „World of Warcraft“ spielen. Diese Aussage muss aus dem Zusammenhang gerissen sein.

Montag, 29. Juni 2009

"Austria's Worst Bildungssprecher" oder "Austria's BEST Bildungssprecher"?

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Leider fehlt von Elmar Mayer, Walter Rosenkranz und Ursula Haubner noch jede Spur.
Ich hätte irgendwo noch Verständnis dafür, wenn ich die Nachricht bekommen hätte, dass sie bei einer solchen mit einem Schuss Humor versehenen Aktion nicht mitmachen wollten. Wer aber gar keine Antwort gibt, hat wohl den Titel "Austria's Worst Bildungssprecher" verdient. Doch noch ist nicht aller Tage Abend und ich werde warten bis eine ganze Woche verstrichen ist. Ganz habe ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben.

Aus dem Büro des ÖAAB ist aber heute Mittag noch einmal Post eingetroffen:

Sehr geehrter Herr Brändle,

im Namen von ÖVP-Bildungssprecher KO-Stv. Werner Amon MBA darf ich Ihnen sehr herzlich für Ihr Mail vom 25. Juni 2009 danken.

Vielleicht können sie ja das nächste Mal einen anderen Award vergeben, der „positiv“ formuliert ist, nämlich zB den „Austrias best Bildungssprecher“ :).

Jedenfalls freuen wir uns – nachdem wir ihren Blog besucht haben – dass wir in „Führung“ liegen.

Mit herzlichen Grüßen

Markus Klinser


___________________________
Markus Klinser
Stv. Büroleiter
PR & Kommunikation

ÖAAB-Bundesleitung
Lichtenfelsgasse 7, A-1010 Wien


Natürlich habe ich prompt geantwortet:

Sehr geehrter Herr Klinser!
Danke für Ihre Anregung. Als die TALIS Studie erschien, wollte ich meinen Leserinnen und Lesern die Möglichkeit bieten, neben meiner Einschätzung, auch die der Bildungssprecher zum Vergleich zugänglich zu machen. Leider konnte ich fast nichts in der Presse oder im Internet finden. So wurde meine Idee geboren. Wie angekündigt werde ich keine Wertung, nicht einmal einen Kommentar, bezüglich des Inhaltes der Rückmeldungen abgeben. Für mich sind diejenigen Bildungssprecher, leider muss ich hier noch in der Mehrzahl sprechen, die schlechtesten, welche überhaupt nicht auf eine, trotz der humoristischen Note ernst gemeinte Anfrage reagieren.
Dass Werner Amon schnell und sachlich reagiert hat, zeichnet ihn tatsächlich als guten, weil bürgernahen Bildungssprecher aus. Sollte ich dies noch ungenügend zum Ausdruck gebracht haben, hoffe ich, dass das jetzt geschehen ist.
Ich danke für Ihr Interesse und hoffe, dass ich auch in Zukunft wieder einmal eine Anfrage an Sie oder Herrn Amon richten darf.
Freundliche Grüße
Arno Brändle


Ich denke, dass in Bildungsfragen Parteigrenzen aufgehoben werden müssen und ein möglichst breiter Dialog, auch wenn es sich eine kontroverse Diskussion handelt, Platz haben muss. Bildung, speziell die Bildung der Jugend, ist so wichtig, dass jeder und jede in diesen Meinungsbildungsprozess eingebunden werden soll. Natürlich sind die Positionen verschieden, doch ein sachliches Gespräch kann helfen, sich anzunähern und die Sache weiter zu bringen.

Samstag, 27. Juni 2009

"Austria's Worst Bildungssprecher" - 3. Zwischergebnis

Keine Veränderung.

Freitag, 26. Juni 2009

"Austria's Worst Bildungssprecher" - 2. Zwischenergebnis

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Von Elmar Mayer, Walter Rosenkranz und Ursula Haubner ist leider noch keine Antwort eingetroffen.

Zwischenwertung:

Elmar Mayer, SPÖ - 0 Punkte
Walter Rosenkranz, FPÖ - 0 Punkte
Ursula Haubner, BZÖ - 0 Punkte

Harald Walser, Grüne - 10 Punkte
Werner Amon, ÖVP - 15 Punkte

Noch könnte Harald Walser überholt werden. Mal sehen, was die nächsten 24 Stunden bringen.

Die letzte Chance einen Unterschied zu machen!

Es sind noch genau zwei Wochen bis Schulschluss. Die Noten stehen fest. Stehen sie wirklich fest? Nein, die nächsten Tage gibt es noch eine letzte Chance, einen Unterschied zu machen…den Unterschied, ob man Fächer oder Menschen unterrichtet.

„The Make A Difference Movie – The Teddy Stallard Story“ ist ein kurzes Filmchen, das direkt im Browser läuft. Wenn du eine Lehrerin oder ein Lehrer bist, bitte ich dich, diese Zeilen zu lesen, dir kurz Zeit zu nehmen, auf den Link zu klicken und vielleicht die letzte Chance für deinen Teddy zu nützen.

Dieser Film ist allen gewidmet, die mit jungen Menschen arbeiten.

http://www.makeadifferencemovie.com/

Zur Erinnerung: Schulnoten sind doof!

Donnerstag, 25. Juni 2009

„Austria’s Worst Bildungssprecher“ – Die erste Zwischenwertung

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Es ist erfreulich zu erfahren, dass die Bildungssprecher der Parlamentsparteien die nötige Bürgernähe und den nötigen Humor besitzen, bei einer solchen Aktion schnell mitzumachen.

Die 1. Antwort: Mittwoch, 24.06., 22.03h – Harald Walser, Grüne
Vorbemerkung:
Wer die Blogs von Harald Walser und mir verfolgt weiss, dass wir uns schon lange kennen. Wir haben zusammen die ersten sechs Jahre seines Lehrerdaseins bzw. die letzten sechs Jahre meiner Zeit am BG Feldkirch während der Deutsch- und Geschichtestunden gemeinsam verbracht. Unsere Blogs sind gegenseitig verlinkt. Dies mache ich natürlich gerne auch mit den Internetpräsenzen der übrigen Bildungssprecher.

Die Antwort:

Lieber Arno!
Die Punkte für die 24-Stunden-Antwort hol ich mir ab. Über den Rest unterhalten wir uns besser bei einem Bier! Und denk daran: PolitikerInnen haben es derzeit auch nicht leicht!
Liebe Grüße
Harald

Dr. Harald Walser
Abgeordneter zum Nationalrat
Bildungssprecher im Grünen Parlamentsklub


Heute um 9.02 informierte mich Harald Walser, dass er in seinem heutigen Blogeitrag auf die TALIS-Studie eingeht.

Wertung:
5 Punkte für eine schnelle Antwort
2,5 Punkte für eine persönliche Antwort
2,5 Punkte für eine sachbezogene Antwort (auf seinem Blog)
Somit hat Harald Walser 10 Punkte erreicht.

Die 2. Antwort: Donnerstag, 25.06., 12.20h – Werner Amon, ÖVP

Sehr geehrter Herr Brändle!

Nachstehend darf ich Ihnen die gewünschten Antworten zu Ihrem Mail vom 24. Juni 2009 übermitteln:

a) Die Daten wurden von 23 Staaten ausgewertet. Von einem Land (Niederlande) wurde der „Sampling-Standard“ nicht erreicht.
b) Die Stichprobengröße auf Schulebene betrug 277 Schulen, davon haben effektiv 248 teilgenommen.
c) Die Stichprobengröße auf Lehrerebene betrug 5052 Lehrer, davon haben effektiv 4265 teilgenommen.
d) Auf eine pädagogisch unterstützende Kraft kommen 29 Lehrpersonen; auf eine administrative Kraft kommen 25 Lehrerinnen bzw. Lehrer.
e) Im OECD-/EU-Schnitt kommt auf je 16 Lehrpersonen eine pädagogisch-unterstützende Kraft

TALIS –Teaching and Learning International Survey – ist eine zweifellos wichtige, mit internationaler Beteiligung durchgeführte Erhebung, die sicherlich auch Rückschluss auf wichtige Indikatoren gibt. Als Bildungssprecher der ÖVP begrüße ich es sehr und sehe in derartigen internationalen Surveys auch die Chance, politischen Handlungsbedarf abzuleiten. Allerdings muss dies mit Augenmaß geschehen und vor allem müssen die Spezifika des österreichischen Bildungssystems berücksichtigt werden.


Mit freundlichen Grüßen
___________________________
Abg.z.NR Werner Amon, MBA
Klubobmann Stellvertreter


Werner Amon hat somit das Punktemaximum von 15 Punkten erreicht.
Er scheidet aus dem Rennen um „Austria’s Worst Bildungssprecher“ aus.

Ja, darf er denn das?

Vorgestern, am 23.06.2009, hat der Bundesgerichtshof in Karlsruhe darüber entschieden, ob auf spickmich.de Schüler Lehrpersonen benoten dürfen. Was denken Sie? Dürfen sie das? Ja, sie dürfen.

Auf dem Partnerportal www.schulradar.de kann die Qualität von Schulen anhand von Teilnehmerbewertungen erfragt werden.
Angesichts der Tatsache, dass österreichische Schulen lt. TALIS wenig von außen evaluiert werden, ist es sicher der Mühe wert über eine solche Möglichkeit einmal nachzudenken.

Mittwoch, 24. Juni 2009

"Austria's Worst Bildungssprecher"

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Die folgende Nachricht wurde heute kurz nach 16.20h an Elmar Mayer, Werner Amon, Walter Rosenkranz, Harald Walser und Ursula Haubner verschickt.
Außerdem wurden 8 Zeitungsredaktionen und die Redaktion von "Willkommen Österreich" über diese Aktion informiert.


Sehr geehrte Frau Bildungssprecherin!

Sehr geehrte Herren Bildungssprecher!



Am 16.06.2009 wurden die ersten Ergebnisse von TALIS, der neuen OECD Lehrerstudie veröffentlicht. Da ich mich beruflich und als Vater zweier Kinder (weitere Informationen zu meiner Person im Postscriptum) stark für Schule und Bildung interessiere, habe ich in meinem Bildungsblog (www.arnobraendle.twoday.net) für meine Leserinnen und Leser eine Analyse der Ergebnisse versucht. Gerne hätte ich die Interpretationen der fünf im österreichischen Parlament vertretenen Parteien miteinander verglichen. Meine Internetrecherche förderte ausser einer knappen Presseaussendung von NA Elmar Mayer keine weiteren Aussagen zutage.

Mit PISA wurden die Schüler- und mit TALIS die Lehrerleistungen evaluiert. Jetzt fehlen eigentlich noch die Bildungspolitiker. Deshalb habe ich mich dazu entschlossen, auf die Suche nach



„Austria’s Worst Bildungssprecher“ – AWBS



zu gehen. Bildungspolitik ist oft eine sehr trockene Angelegenheit. Wenn es dann aber um Entscheidungen geht, sind alle, die mindestens neun Jahre die Schulbank gedrückt haben, „Fachkräfte“ und entscheiden aus dem Bauch heraus.Mit dieser Aktion versuche ich die Attraktivität der Auseinandersetzung mit einem bildungsrelevanten Thema zu steigern.

Die Kriterien, wie man den Gewinn dieses ungeliebten Titels vermeiden kann, sind sehr einfach.

Ich vergebe Punkte in drei verschiedenen Kategorien:



1) Geschwindigkeit der Antwort

5 Punkte erhält, wer innerhalb von 24 Stunden antwortet

Zwischen 24 und 48 Stunden gibt 4 Punkte usw.



2) Sachkenntnis

Je 1 Punkt gibt es für die Beantwortung der folgenden 5 Fragen zur TALIS-Studie:



a) Wie viele Staaten nahmen teil?

b) Wie viele Schulen wurden in Österreich befragt?

c) Wie viele Lehrpersonen wurden in Österreich befragt?

d) Auf wie viele Lehrpersonen kommt in Österreich eine unterstützende Kraft?

e) Auf wie viele Lehrpersonen kommt im TALIS-Schnitt eine unterstützende Kraft?



3) Qualität der Antwort

2,5 Punkte erhält, wer persönlich antwortet

2,5 Punkte erhält, wer außer Grußworten auch wirklich eine Stellungnahme zu TALIS abgibt.

Der Inhalt der Stellungnahmen wird NICHT beurteilt.



Ich mache Sie darauf aufmerksam, dass ich dieses Schreiben auf meinem Blog veröffentlichen und täglich über diese Aktion berichten werde. Auch werde ich alle erhaltenen Reaktionen und Antworten auf meinem Blog veröffentlichen. Wie sie sicher unter CC bereits gesehen haben, geht eine Kopie dieser Email in die Redaktionen verschiedenster Medien. Vielleicht regt sich irgendwo Interesse für diese humorvolle, aber durchaus ernstgemeinte Aktion.

Ziel dieser Aktion ist es, den Leserinnen und Lesern eine Sammlung der Standpunkte der Parlamentsparteien zur eigenen Meinungsbildung zur Verfügung zu stellen. Es würde mich sehr freuen, wenn Sie alle 15 Punkte erreichen würden und der Titel „Austria’s Worst Bildungssprecher“ nicht an Sie vergeben werden muss.



Als Familienvater, Bildungsfachmann und Wähler zähle ich auf Ihren Humor und Ihre Professionalität und freue mich auf Ihre Antworten.



Mit freundlichen Grüßen



Arno Brändle



Arno Brändle, 1966

Wohnort: 6800 Feldkirch, Hubstraße 66a

Verheiratet, 2 Kinder (9, 13)

Ausbildung: Lehramt für Hauptschulen (E, GS)

1989-1993, 1994-heute Oberschullehrer

Diverse Ausbildungen in den Bereichen Kommunikation (NLP) und gehirnfreundliches Lernen (Suggestopädie, Neues Lernen)

Seit 1999 internationaler Lehrerfortbilder (Kurse in 8 Staaten/ Teilnehmende aus 20 Staaten)

2000-2007 Experte und Bereichsverantwortlicher in 2 der größten EU-Bildungsprojekte

Div. Interessensvertretungen:

früher: Schüler-, Studenten-, Lehrerinnen- und Lehrervertreter (ehemaliger Präsident des Dachverbandes der Liechtensteiner Lehrerinnen- und Lehrervereine)

aktuell: Klassenelternvertreter einer 4. Kl. Volksschule

Homepage: www.arnobraendle.com

Bildungsblog: www.arnobraendle.twoday.net

Dienstag, 23. Juni 2009

TALIS – Die OECD Lehrerstudie Teil 3: Österreichs Lehrer, alles Mist oder was?


(Fortsetzung von Teil 1 und Teil 2)
Wie ist es denn jetzt wirklich um Österreichs Lehrerschaft bestellt? Sind sie einfach nur unfähig, gedemütigt und deshalb in Ablehnung der Realität selbstzufrieden?
Nein, durchaus nicht. Es gibt Bereiche in der TALIS Studie, in denen Österreichs Lehrerinnen und Lehrer positiv auffallen.

Weiterbildung
96,6% der Lehrpersonenhaben in den 18 Monaten Untersuchungszeitraum an mindestens einer Weiterbildungsveranstaltung teilgenommen. Dieser Wert ist überdurchschnittlich und erfreulich. 45% der Lehrkräfte wünschen mehr Fortbildungen, doch 64% scheitern mangels qualitativ passender Angebote. Mit 11 Fortbildungstagen liegen Österreichs Lehrerinnen und Lehrer zwar deutlich hinter dem TALIS-Schnitt von 17 Tagen und eine kleine Welt hinter den weiterbildungsfreudigsten aus Mexiko und Korea, doch der Wert von Fortbildungen scheint unbestritten zu sein und darauf kann man aufbauen. Es ist nun Aufgabe der verantwortlichen Stellen, ein attraktiveres Fortbildungsprogramm anzubieten und auch die Gymnasiallehrpersonen zu vermehrter Teilnahme zu motivieren, denn trotz geringerer Lehrverpflichtung nahmen sie durchschnittlich nur an 10, ihre Kolleginnen und Kollegen aus den Hauptschulen aber an 14 Fortbildungstagen teil.

Beeinträchtigung der Arbeit durch Mängel
Es mangelt an unterstützendem Personal. Egal ob Sozialarbeiter, administrative Hilfe oder Ausstattung, an Österreichs Schulen herrscht Mangel. Das (Kaputt-)Sparen im Bildungswesen, das mit Frau Gehrer begonnen hat, trägt nun verrottende Früchte. Österreich hinkt hinterher. Österreichs Lehrerinnen und Lehrer müssen zu viel „Bürokram“ erledigen und zu viel „Laiensozialarbeiter“ spielen. Sie ist zwar nicht aus der TALIS –Studie ersichtlich, doch die logische Folge liegt auf der Hand. Eltern müssen zuhause vermehrt als Laienlehrer einspringen oder es müssen teure Nachhilfestunden zugekauft werden. Dadurch hat eine Umverteilung der Kosten stattgefunden. Das Budget und somit die Allgemeinheit ist entlastet, denn ein Teil der Ausbildungskosten lastet nun auf den Familienbudgets derer, die Kinder in der Schule haben. Die entlastete Allgemeinheit wird sich aber in ein paar Jahren gerne die Renten von diesen Kindern zahlen lassen. Wir sprechen hier nicht von Peanuts, sondern von 140 Millionen Euro pro Jahr, mit den Familien versuchen, Mängel im Schulsystem auszugleichen. Dass so ein „halbprivates“ System die Chancen von Arm und Reich ungleich verteilt liegt auf der Hand.

Unsere Politikerinnen und Politiker sind gefordert.

Auch ich beabsichtige sie zu fordern.
Morgen Mittwoch, den 24.06.2009, starte ich eine bisher noch nicht dagewesene Internetaktion:

Wir suchen „Austria‘s Worst Bildungssprecher - 2009“!

Und hier sind die Kandidatin und die Kandidaten
(geordnet nach Stärke im Parlament):

SPÖ – Elmar Mayer

ÖVP - Werner Amon

FPÖ - Walter Rosenkranz

GRÜNE – Harald Walser

BZÖ – Ursula Haubner

Möge der oder die Schlechteste gewinnen!

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